Als Chef, als Führungskraft „Mensch“ sein: Ausnutzbare Schwäche oder Motivierende Stärke?

Strength ConceptSie kennen das sicher: Manchmal ist es gar nicht so einfach mit dem Chef sein und mit dem Führen ….

Wie verhalten wir uns „richtig“ als Chef, unseren Mitarbeitern gegenüber, wie werden wir jedem Einzelnen gerecht, denn auch die Mitarbeiter sind ja unterschiedliche „Typen“ und brauchen unterschiedliche Ansprache. Und dann wollen wir ja auch schliesslich noch uns selbst gerecht werden – das sollte ja mal das Wichtigste sein – nicht wahr?
Wir sehen schon, manchmal ist Chef sein also ein richtiger „Drahtseilakt“.Extreme business man riding unicycle on a rope

Und dann geben wir uns solche Mühe – wollen alles „richtig“ machen – und am Ende haben wir doch oft das Gefühl „zu gutmütig zu sein“ – „zu nett“ – „zu verständnisvoll“  – „zu ….“ – und fühlen uns ausgenutzt, fühlen uns nicht respektiert, die Mitarbeiter tanzen uns auf der Nase herum und wir haben das Gefühl „jeder macht hier anscheinend was er will“  … mit hechelnder Zunge sind wir bestrebt jedem alles recht zu machen – schliesslich wollen wir doch ein „guter“ Chef sein, nicht wahr – und fühlen uns am Ende ausClown businessman isolated on whitegelaugt und frustriert. Denn es ist sowieso nicht recht – die Mitarbeiter mäkeln und meckern und nörgeln – egal was wir tun – irgendeiner hat immer was zu bemerken, was mal wieder nicht recht war und mal wieder nicht passend war und zu kritisieren ist  – oder auch unsere Anweisungen werden einfach ignoriert – schlichtweg nicht befolgt!
Und die Krönung des Ganzen ist: Je mehr wir uns anstrengen, destor mehr haben wir genau dieses Gefühl „ich kann tun was ich will, einer ist immer am meckern oder macht was er will – und wir fühlen uns wie der „Depp vom Dienst“ – wie ein Clown – obwohl doch wir der Chef sind!

Wie kommt`s? Woran liegt es? Was machen wir „falsch“?

„Falsch“ in dem Sinne machen wir nichts. Wir sollten lediglich unsere inneren Motivatoren erkunden, in Bezug auf die Situationen, in denen wir solche Erfahrungen machen.  Was ist unsere, oft unbewusste Motivation, die hinter unserem Verhalten als Chef steht, wenn wir es allen recht machen wollen. WARUM wollen wir ein guter Chef sein – was heisst das für uns, ein „guter“ Chef? Was sind wirklich unsere Beweggründe?

Wenn wir ein bisschen mutig sind, … und das sind wir …. und ein kleines Strong Businessbisschen in uns hinein hören und das „WARUM“ hinterfragen – dann kommen wir sehr schnell darauf: In den für uns so herausfordernden Situationen, in denen wir als Chef da stehen und hin und hergerissen sind, wie wir uns jetzt „richtig“ verhalten und uns innerlich blitzschnell fragen, was wir tun sollen:
a) tun wir das, was unser Innerstes eigentlich möchte in aller Klarheit und in Wertschätzung dem Mitarbeiter gegenüber – auch wenn es für ihn vielleicht unangenehm ist und wir uns „unbeliebt“ machen?
b) oder versuchen wir einen Mittelweg, der sich dann später womöglich als fauler Kompromiss für uns herausstellt?
c) oder jonglieren wir mit Argumenten und womöglich manipulativen Äusserungen – alles nur um der lieben Harmonie willen und auch weil wir die Konfrontation scheuen – um unser Ziel zu erreichen, weil alle sich gut fühlen sollen und wir gut dastehen wollen?Juggles with a balls

Warum machen wir manchmal so einen „Eiertanz“ und sind uns dessen möglicherweise noch nicht mal bewusst? – und merken erst hinterher, dass da irgendetwas nicht ganz rund lief?

Warum?
Weil wir, wie jeder Mensch, geliebt werden wollen – im Job genauso wie privat!

Wir wollen gemocht werden – wir wollen geliebt werden – wir fallen also manchmal vollkommen unbewusst in alte Muster  zurück – z.B. in kindliche Situationen und Empfindungen, die noch nicht gelöst wurden. Dies passiert gerade und insbesondere in Stresssituationen oder Situationen, in denen wir uns unsicher sind – da sind wir plötzlich wieder der kleine Junge oder das kleine Mädchen – wir handeln also aus der Bedürftigkeit des Kindes und des „Hab mich lieb“ heraus und nicht aus der inneren Mitte und Stärke unseres erwachsenen geklärten Selbst. Dieses geklärte Selbst haben wir ebenso in uns und handeln danach, wenn wir uns sicher fühlen, wenn wir in uns sind, in unserer Mitte, in unserer Kraft.

Fallen wir aber aus unserer starken klaren Mitte in bestimmten SiRoter Buzzer mit Handtuationen  – aus welchen Gründen auch immer  – dann übernimmt das Unbewusste und alte Muster und Motivatoren übernehmen die Steuerung unseres Verhaltens. Wir handeln aus der Bedürftigkeit heraus – aus der Bedürftigkeit des „geliebt werden wollens“. Das wiederum spürt der Andere, in diesem Fall der Mitarbeiter, er spürt dies unbewusst – es ist wie ein gegenseitiges „Knöpfedrücken“ – und fällt ebenfalls in kindliche Muster zurück und nutzt die Situation ggfls. aus – wie gesagt ebenfalls unbewusst. Kinder brauchen Klarheit – erwachsene Kinder ebenso.Angry upset boy, little man blowing steam, coming from ears

Wir fallen solange in diese oder ähnliche Situationen „zurück“, bis wir diese „alten“ Empfindungen und Erfahrungen für uns geklärt haben, solange bis die alte Verletzung heilen durfte. Je unbewusster dieser Mechanismuss bei beiden Personen, in diesem Fall bei Chef und bei Mitarbeiter,  desto dynamischer der Prozess. Wenn nur einer von Beiden versteht und erkennt was passiert, kann er das dynamisches Karusell stoppen, da er sich dann klar und bewusst verhalten kann und nicht mehr automatisch die unbewussten Muster der Bedürftigkeit bedienen muss.

Handeln wir aber in solchen Situationen aus unserer geklärten und erwachsenen Mitte heraus, agieren wir klar und stark aus unserem Selbst, mind healty lifestyle hand gestureund nicht aus der Bedürftigkeit, dann wird auch eine unbeliebte Entscheidung von den Mitarbeitern angenommen und befolgt – denn unsere Haltung zeigt uns klar, empathisch, bewusst und autenthisch – wir sind in uns – es ist uns nicht wichtig, ob wir „uns beliebt“ oder „unbeliebt machen“. Man kann auch sagen in dieser Haltung, in dieser Klarheit, in dieser Bewusstheit, in dieser Authentizität führen wir mit dem Herzen. Wir sind geläutert und sind uns unserer Mechanismen bewusst – wir erkennen die Trigger bei uns und bei dem Mitarbeiter und springen damit nicht mehr rein, sondern wir lösen. Wir gehen bewusst mit der Situation um, in Liebe, in Respekt, in Wertschätzung für uns und für den Anderen.

Water drop.Dieses Verhalten, klar, empathisch, bewusst, authentisch, wirkt als Vorbild und zieht Kreise, wie ein Tropfen, der im Wasser die Kreise zieht und wirkt nach in der Unternehmung, bei den Mitarbeitern, bei den Peers, bei den Chefs.

Leadership by Heart – Mit dem Herzen führen.

Unser Herz-Ass in Sachen Führung –
Für ein neues Miteinander in unseren Unternehmen!

mans hand hiding playing card in suit pocketHerzliche Grüsse,
Petra Eckes